Seit 2005 und mit dem neuem Album The 
                Path of truth auf nun fünf Alben liefert Multiinstrumentalist 
                und Mastermind Joe Wenninghoff mit seinem Projekt Loving the Sun 
                lupenreine und perfekt produzierte Artrockwerke die sich irgendwo 
                in den sphärischen Pink Floyd Phasen von Wish you were here 
                und frühen Alan Parsons Projekt Veröffentlichungen vermischt 
                mit modernen Artrockprojekten ansiedeln. Dabei haben sie seit 
                jeher auf zu vertrackte Kompositionen und Effekthascherei mit 
                Soundeffekten oder ruppigen Passagen zu Gunsten eines mit leichten 
                psychedelischen Elementen versehener, schwebender Artrock verzichtet. 
                
              So bietet auch das fünfte Werk über 
                11 Songs mit Spiellängen zwischen viereinhalb und knapp zehn 
                Minuten über insgesamt 65 Minuten wundervoll schwebende Keyboards 
                über wohl strukturierter Perkussion die zum Träumen 
                einlädt. Veredelt werden diese eingängigen, traumwandlerischeren 
                Songs über die meist Gesangsparts unterschiedlicher Sängerinnen 
                und Sänger, was eine gewisse Abwechslung bietet. Der Feinschliff 
                der Loving the Sun Diamanten erfolgt jedoch über die sphärischen, 
                oftmals sehr stark an David Gilmour erinnernden Gitarrensolos, 
                die in jedem Song auftauchen, jedoch niemals übertrieben 
                und langweilig eingesetzt werden. 
                
              Durch die sehr professionelle Produktion 
                entsteht so ein weiteres tolles Artrockalbum ohne größere 
                Makel.
                Also ein klares 20 Punkte Album? Nein, das dann leider nicht. 
                Denn dafür hat sich die Band, die ich sehr schätze, 
                für meine Ohren in den nun fast sechs Jahren Ihres Bestehens 
                zu wenig weiterentwickelt. Würde man aus allen fünf 
                Alben zwei bis drei Stücke wählen und zu einer Kompilation 
                zusammenfügen würde ein bündiges neues Album entstehen, 
                bei welchem der Hörer, der nun nicht gerade ein absoluter 
                Loving the Sun Kenner ist, sicher nicht ausmachen könnte, 
                das die Songs aus verschiedenen Alben / Phasen der Band stammen. 
                Das zeichnet die Band natürlich einerseits aus, andererseits 
                würde man sich auch einmal etwas mehr Mut zu Neuem wünschen, 
                ohne das die Band sich gleich verraten würde.
              Unter dem Strich bleibt ein hochklassiges 
                Artrockalbum, das jedem Artrockfan der oben genannten Bands zu 
                empfehlen ist und durchaus auch Mainstreamhörern Freude bereiten 
                sollte. 15/20 (Wolfgang Kabsch) MusikAnSich
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